Anna Gohmert schreibt im Laufe der Entstehung der Arbeit „Sterben Üben – Das Leben als Fünfakter“: „Ich lege eine Materialsammlung mit Protokollen der gemeinsam geführten Gesprächen an [Aufnahmegerät,Videokamera,Fotografie, subjektiv erinnertes handschriftliches Protokoll]. Welche Architektur bietet sich an, um ein Archiv zu erstellen, das ein Leben repräsentieren könnte? Mit mir als Architektin. Mit mir als Bühnenbildnerin. Mit mir als Maskenbildnerin. Ich werde versuchen die richtigen Untertöne zum Schwingen zu bringen. Besonders die Leisen. Besonders die Lauten. Besonders die Mitten. Die gesamte Klaviatur dieser Person. Vielleicht wird die Protagonistin durch einen anderen Protagonisten, der nicht einmal menschlicher Gestalt sein muss, verkörpert. Das Archiv wird sich ausunterschiedlichen Materialien und Medien zusammenfügen. Mir ist daran gelegen, in dem Archiv Tod, Lebendigkeit, Abgeschlossenes und deren Effekte /Auswirkungen, durch Wiederholungen [strukturell] auftauchen zu lassen. Ich werde meine Eindrücke sammeln und bündeln, um aus diesem Konzentrat ein Portrait zu kreieren. Es geht um Nähe und Distanz. Ein Portrait meiner selbst als Portrait einer anderen Person oder Gegenstand.“
Text: Judith Engel
Translation: Bonnie Begusch
https://annagohmert.de/das-leben-als-5-akter/
During the development of her work Sterben Üben – Das Leben als 5-Akter (Learning to Die – Life in 5 Acts), Anna Gohmert writes: ‘I am collecting material with records of the conversations we have together [using a recording device, video, photography, subjectively remembered handwritten transcripts]. What architecture is available to create an archive that could represent a life? With me as an architect. With me as a set designer. With me as a make-up artist. I will try to get the right undertones to resonate. Especially the quiet ones. Especially the loud ones. Especially the mid-tones. The entire range of this person. Perhaps the protagonist will be embodied by another protagonist, who does not even have to be human. The archive will be composed of different materials and media. It is important to me to let death, aliveness, closure, and their effects/impacts emerge (structurally) through repetitions in the archive. I will collect and bundle my impressions to create a portrait from this concentrated material. It is about closeness and distance. A portrait of myself as a portrait of another person or object.’
Text: Judith Engel
Translation: Bonnie Begusch
https://annagohmert.de/das-leben-als-5-akter/
Dieses Glossar soll einen Einblick in einige von Anna Gohmerts Werkomplexe geben, ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Anna Gohmerts Arbeitsweise zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sich unter dem Titel eines Werkkomplexes oft mehrere Arbeiten verbergen, die im Dialog miteinander stehen. Das Glossar versammelt Schlagworte zu einzelnen Aspekten oder einzelnen Arbeiten der Werkkomplexe, anhand derer sich Leser*innen einen fragmentarischen Eindruck verschaffen können. Das Glossar hat nicht das Ziel, die Arbeiten detailliert zu beschreiben, sondern setzt vor allem darauf, die Materialität des Unsichtbaren in Anna Gohmerts Arbeit herauszuarbeiten. Entlang des Glossars unternehmen Leser*innen assoziativ einen sinnlichen Trip durch einzelne erfahrbare Aspekte (haptische, auditive, visuelle) der Arbeiten. Der zentrale Gedanke des Glossars ist, dass Leser*innen über unterschiedliche Material-Metaphern einen Eindruck und Überblick über unterschiedliche Arbeiten gewinnen, die sich über einen Aspekt ihrer Materialität textlich auffalten und so von einem Detail der Arbeit zur gesamten Arbeit gehen.
Text: Judith Engel
Translation: Bonnie Begusch
This glossary is intended to provide an insight into some of Anna Gohmert’s bodies of work without claiming to be complete. One characteristic of her practice is that the title of a body of work often encompasses several projects that engage in dialogue with each other.
The glossary brings together keywords on individual aspects or individual pieces from the bodies of work, allowing readers to gain a fragmentary impression. It does not aim to describe the works in detail, but rather to highlight the materiality of the invisible in Gohmert’s practice.
The glossary takes readers on an associative sensory journey through individual experiential aspects of the works (haptic, auditory, visual).
The central idea of the glossary is that readers can gain an impression and overview of different works through various material metaphors that unfold textually through an aspect of their materiality, thus moving from a detail of the work to the work as a whole
Text: Judith Engel
Translation: Bonnie Begusch
Anna Gohmert schreibt im Laufe der Entstehung der Arbeit „Sterben Üben – Das Leben als Fünfakter“: „Ich lege eine Materialsammlung mit Protokollen der gemeinsam geführten Gesprächen an [Aufnahmegerät,Videokamera,Fotografie, subjektiv erinnertes handschriftliches Protokoll]. Welche Architektur bietet sich an, um ein Archiv zu erstellen, das ein Leben repräsentieren könnte? Mit mir als Architektin. Mit mir als Bühnenbildnerin. Mit mir als Maskenbildnerin. Ich werde versuchen die richtigen Untertöne zum Schwingen zu bringen. Besonders die Leisen. Besonders die Lauten. Besonders die Mitten. Die gesamte Klaviatur dieser Person. Vielleicht wird die Protagonistin durch einen anderen Protagonisten, der nicht einmal menschlicher Gestalt sein muss, verkörpert. Das Archiv wird sich ausunterschiedlichen Materialien und Medien zusammenfügen. Mir ist daran gelegen, in dem Archiv Tod, Lebendigkeit, Abgeschlossenes und deren Effekte /Auswirkungen, durch Wiederholungen [strukturell] auftauchen zu lassen. Ich werde meine Eindrücke sammeln und bündeln, um aus diesem Konzentrat ein Portrait zu kreieren. Es geht um Nähe und Distanz. Ein Portrait meiner selbst als Portrait einer anderen Person oder Gegenstand.“
Text: Judith Engel
Translation: Bonnie Begusch
https://annagohmert.de/das-leben-als-5-akter/
During the development of her work Sterben Üben – Das Leben als 5-Akter (Learning to Die – Life in 5 Acts), Anna Gohmert writes: ‘I am collecting material with records of the conversations we have together [using a recording device, video, photography, subjectively remembered handwritten transcripts]. What architecture is available to create an archive that could represent a life? With me as an architect. With me as a set designer. With me as a make-up artist. I will try to get the right undertones to resonate. Especially the quiet ones. Especially the loud ones. Especially the mid-tones. The entire range of this person. Perhaps the protagonist will be embodied by another protagonist, who does not even have to be human. The archive will be composed of different materials and media. It is important to me to let death, aliveness, closure, and their effects/impacts emerge (structurally) through repetitions in the archive. I will collect and bundle my impressions to create a portrait from this concentrated material. It is about closeness and distance. A portrait of myself as a portrait of another person or object.’
Text: Judith Engel
Translation: Bonnie Begusch
https://annagohmert.de/das-leben-als-5-akter/
Dieses Glossar soll einen Einblick in einige von Anna Gohmerts Werkomplexe geben, ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Anna Gohmerts Arbeitsweise zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sich unter dem Titel eines Werkkomplexes oft mehrere Arbeiten verbergen, die im Dialog miteinander stehen. Das Glossar versammelt Schlagworte zu einzelnen Aspekten oder einzelnen Arbeiten der Werkkomplexe, anhand derer sich Leser*innen einen fragmentarischen Eindruck verschaffen können. Das Glossar hat nicht das Ziel, die Arbeiten detailliert zu beschreiben, sondern setzt vor allem darauf, die Materialität des Unsichtbaren in Anna Gohmerts Arbeit herauszuarbeiten. Entlang des Glossars unternehmen Leser*innen assoziativ einen sinnlichen Trip durch einzelne erfahrbare Aspekte (haptische, auditive, visuelle) der Arbeiten. Der zentrale Gedanke des Glossars ist, dass Leser*innen über unterschiedliche Material-Metaphern einen Eindruck und Überblick über unterschiedliche Arbeiten gewinnen, die sich über einen Aspekt ihrer Materialität textlich auffalten und so von einem Detail der Arbeit zur gesamten Arbeit gehen.
Text: Judith Engel
Translation: Bonnie Begusch
This glossary is intended to provide an insight into some of Anna Gohmert’s bodies of work without claiming to be complete. One characteristic of her practice is that the title of a body of work often encompasses several projects that engage in dialogue with each other.
The glossary brings together keywords on individual aspects or individual pieces from the bodies of work, allowing readers to gain a fragmentary impression. It does not aim to describe the works in detail, but rather to highlight the materiality of the invisible in Gohmert’s practice.
The glossary takes readers on an associative sensory journey through individual experiential aspects of the works (haptic, auditory, visual).
The central idea of the glossary is that readers can gain an impression and overview of different works through various material metaphors that unfold textually through an aspect of their materiality, thus moving from a detail of the work to the work as a whole
Text: Judith Engel
Translation: Bonnie Begusch