Projektion
Die Projektion zeigt fünf weiblich gelesene Personen unterschiedlichen Alters - vom Kleinkind bis zur Seniorin – in der Rückenansicht. Die Personen tragen alle ein rotes Kleid. Die Landschaft, in der sie stehen, erinnert an eine karge Wüstenlandschaft. Es windet stark, was man an den Bewegungen der Kleider und der Haare erkennt. Die Personen stehen im Wind, verändern ab und zu ihre Position zueinander, stehen Mal versetzt hintereinander, Mal nebeneinander, Mal halten sie sich an den Händen. Das Rot ihrer Kleider wirkt wie nachkoloriert, die Landschaft erscheint in einem grau-braun-gelblichen Sepia-Ton. Durch den Kristallrasen, der auf dem Vorhang wächst, der als Projektionsfläche dient, wirkt die Filmaufnahme alt, als hätten ihr Spuren der Zeit zugesetzt. Die weiblich gelesenen Personen korrespondieren mit den Kristallen und den Lithops im Raum. Wie steht es um ihre Lebensbedingungen? Kann ein Mensch seine Bedürfnisse denen eines Steins anpassen und trotzdem lebendig bleiben, wenn es das lebensfeindliche Milieu erfordert, in dem diese Person sich bewegt?
Text: Judith Engel
Translation: Bonnie Begusch
The projection shows five women of different ages – from toddlers to senior citizens – from behind. They are all wearing red dresses. The landscape in which they stand resembles a barren desert. A strong wind is blowing, seen in the movement of their clothes and hair. The people stand in the wind, occasionally changing their position in relation to one another: sometimes they stand behind one another, sometimes next to one another, sometimes holding hands. The red of their clothes seems to have been added later, and the landscape appears in a grey-brown-yellowish sepia tone. The crystals growing on the projection screen make the film look old, as if it has been affected by the traces of time. The female figures correspond with the crystals and the Lithops in the space. What are their living conditions like? Can a person adapt their needs to those of a stone and still stay alive if the hostile environment in which they live requires it?
Text: Judith Engel
Translation: Bonnie Begusch
Dieses Glossar soll einen Einblick in einige von Anna Gohmerts Werkomplexe geben, ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Anna Gohmerts Arbeitsweise zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sich unter dem Titel eines Werkkomplexes oft mehrere Arbeiten verbergen, die im Dialog miteinander stehen. Das Glossar versammelt Schlagworte zu einzelnen Aspekten oder einzelnen Arbeiten der Werkkomplexe, anhand derer sich Leser*innen einen fragmentarischen Eindruck verschaffen können. Das Glossar hat nicht das Ziel, die Arbeiten detailliert zu beschreiben, sondern setzt vor allem darauf, die Materialität des Unsichtbaren in Anna Gohmerts Arbeit herauszuarbeiten. Entlang des Glossars unternehmen Leser*innen assoziativ einen sinnlichen Trip durch einzelne erfahrbare Aspekte (haptische, auditive, visuelle) der Arbeiten. Der zentrale Gedanke des Glossars ist, dass Leser*innen über unterschiedliche Material-Metaphern einen Eindruck und Überblick über unterschiedliche Arbeiten gewinnen, die sich über einen Aspekt ihrer Materialität textlich auffalten und so von einem Detail der Arbeit zur gesamten Arbeit gehen.
Text: Judith Engel
Translation: Bonnie Begusch
This glossary is intended to provide an insight into some of Anna Gohmert’s bodies of work without claiming to be complete. One characteristic of her practice is that the title of a body of work often encompasses several projects that engage in dialogue with each other.
The glossary brings together keywords on individual aspects or individual pieces from the bodies of work, allowing readers to gain a fragmentary impression. It does not aim to describe the works in detail, but rather to highlight the materiality of the invisible in Gohmert’s practice.
The glossary takes readers on an associative sensory journey through individual experiential aspects of the works (haptic, auditory, visual).
The central idea of the glossary is that readers can gain an impression and overview of different works through various material metaphors that unfold textually through an aspect of their materiality, thus moving from a detail of the work to the work as a whole
Text: Judith Engel
Translation: Bonnie Begusch
Projektion
Die Projektion zeigt fünf weiblich gelesene Personen unterschiedlichen Alters - vom Kleinkind bis zur Seniorin – in der Rückenansicht. Die Personen tragen alle ein rotes Kleid. Die Landschaft, in der sie stehen, erinnert an eine karge Wüstenlandschaft. Es windet stark, was man an den Bewegungen der Kleider und der Haare erkennt. Die Personen stehen im Wind, verändern ab und zu ihre Position zueinander, stehen Mal versetzt hintereinander, Mal nebeneinander, Mal halten sie sich an den Händen. Das Rot ihrer Kleider wirkt wie nachkoloriert, die Landschaft erscheint in einem grau-braun-gelblichen Sepia-Ton. Durch den Kristallrasen, der auf dem Vorhang wächst, der als Projektionsfläche dient, wirkt die Filmaufnahme alt, als hätten ihr Spuren der Zeit zugesetzt. Die weiblich gelesenen Personen korrespondieren mit den Kristallen und den Lithops im Raum. Wie steht es um ihre Lebensbedingungen? Kann ein Mensch seine Bedürfnisse denen eines Steins anpassen und trotzdem lebendig bleiben, wenn es das lebensfeindliche Milieu erfordert, in dem diese Person sich bewegt?
Text: Judith Engel
Translation: Bonnie Begusch
The projection shows five women of different ages – from toddlers to senior citizens – from behind. They are all wearing red dresses. The landscape in which they stand resembles a barren desert. A strong wind is blowing, seen in the movement of their clothes and hair. The people stand in the wind, occasionally changing their position in relation to one another: sometimes they stand behind one another, sometimes next to one another, sometimes holding hands. The red of their clothes seems to have been added later, and the landscape appears in a grey-brown-yellowish sepia tone. The crystals growing on the projection screen make the film look old, as if it has been affected by the traces of time. The female figures correspond with the crystals and the Lithops in the space. What are their living conditions like? Can a person adapt their needs to those of a stone and still stay alive if the hostile environment in which they live requires it?
Text: Judith Engel
Translation: Bonnie Begusch
https://annagohmert.de/lebendige-steine/
Dieses Glossar soll einen Einblick in einige von Anna Gohmerts Werkomplexe geben, ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Anna Gohmerts Arbeitsweise zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sich unter dem Titel eines Werkkomplexes oft mehrere Arbeiten verbergen, die im Dialog miteinander stehen. Das Glossar versammelt Schlagworte zu einzelnen Aspekten oder einzelnen Arbeiten der Werkkomplexe, anhand derer sich Leser*innen einen fragmentarischen Eindruck verschaffen können. Das Glossar hat nicht das Ziel, die Arbeiten detailliert zu beschreiben, sondern setzt vor allem darauf, die Materialität des Unsichtbaren in Anna Gohmerts Arbeit herauszuarbeiten. Entlang des Glossars unternehmen Leser*innen assoziativ einen sinnlichen Trip durch einzelne erfahrbare Aspekte (haptische, auditive, visuelle) der Arbeiten. Der zentrale Gedanke des Glossars ist, dass Leser*innen über unterschiedliche Material-Metaphern einen Eindruck und Überblick über unterschiedliche Arbeiten gewinnen, die sich über einen Aspekt ihrer Materialität textlich auffalten und so von einem Detail der Arbeit zur gesamten Arbeit gehen.
Text: Judith Engel
Translation: Bonnie Begusch
This glossary is intended to provide an insight into some of Anna Gohmert’s bodies of work without claiming to be complete. One characteristic of her practice is that the title of a body of work often encompasses several projects that engage in dialogue with each other.
The glossary brings together keywords on individual aspects or individual pieces from the bodies of work, allowing readers to gain a fragmentary impression. It does not aim to describe the works in detail, but rather to highlight the materiality of the invisible in Gohmert’s practice.
The glossary takes readers on an associative sensory journey through individual experiential aspects of the works (haptic, auditory, visual).
The central idea of the glossary is that readers can gain an impression and overview of different works through various material metaphors that unfold textually through an aspect of their materiality, thus moving from a detail of the work to the work as a whole
Text: Judith Engel
Translation: Bonnie Begusch